Kapitel 3 - Pfarr-Cäcilien-Chor Holzheim

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Kapitel 3

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Der Erste Weltkrieg:

Treue auch in der Not

Der Erste Weltkrieg setzte dem Vereinsleben der Holzheimer Sänger ein jähes Ende. Ein großer Teil der Chormitglieder mußte an die Front. Winand Engels, Michel Kluth und Peter Heckhausen verloren ihr Leben beim Kampf ums Vaterland. Dirigent Bernardy verließ Holzheim Ostern 1915, und Präses Otten verstarb im gleichen Jahr. Schier unersetzlich erschienen die harten Verluste für den Verein", so steht's in alten Aufzeichnungen zu lesen. Doch auch in der Not standen die wenigen noch verbliebenen Mitglieder in Treue zum Chor. Für den als Soldat benötigten Organisten Wilhelm Köln übernahm ein Herr Bardenheuer die Leitung, Lehrer Franz Wenzel folgte ihm am Weißen Sonntag 1917 im Amt.     Ein Jahr zuvor hatte schon Pfarrer Schaufenberg die Arbeit in der Gemeinde St. Martinus aufgenommen. Das Bestreben war klar: Die Chorgemeinschaft sollte auch in den Wirren des Krieges zusammengehalten werden, damit sie nach erfolgtem Friedensschlusse mit vollen Segeln wieder auf und vorwärts streben konnte". Es ist gelungen. Oder wie es die Festschrift von 1922 ausdrückte: Heute zählt der Verein mehr als 40 Sänger, die begeistert sind von der heiligen Musik, denn die Freuden und Schmerzen, die der Mund nicht kann sagen, sie sprudeln aus Musik wie ein Bronnen in der Sonnen."   

Die 50-Jahr-Feier:

Jubelkonzert im Saal Brücken

"Fräulein Maria Brück, Alt, Neuß, ein Bariton, Pfarr-Cäcilien-Chor von St. Marien, Neuß (Dirigent: Herr Musikdirektor Kleinofen), Pfarr-Cäcilien-Verein Holzheim (Dirigent: Herr Lehrer Wenzel), Festredner: Herr Stiftsvikar Schrödler, Aachen, am Klavier: Herr Städtischer Musikdirektor Hellmich, Neuß" gestalteten am 1. November 1922 ein Jubelkonzert im Saal Brücken", wie es dem Programm zu entnehmen ist. Anläßlich des 50jährigen Chorbestehens mußten die Sänger und ihre Angehörigen früh aufstehen: Morgens 7 Uhr: gemeinschaftliche hl. Kommunion aller Mitglieder", so begann das Jubiläum. Ein feierliches Leviten-Hochamt mit Fest-Predigt" folgte ebenso wie besagtes Jubelkonzert und tags darauf ein Seelenamt für die gefallenen und verstorbenen Mitglieder und ein gemütliches Beisammensein im Vereinslokal. Ein Festausschuß mit Bürgermeister Weitz an der Spitze hatte alles mustergültig vorbereitet. Die Festschrift, die zur 50-Jahr-Feier angefertigt worden war, gibt zahlreiche Liedtexte der alten Zeit wieder und zeichnet ein Spiegelbild der Gesellschaft. Die Anzeigen von Sponsoren, die einst Mäzenaten hießen, legen ein beredtes Zeugnis ab. Die Restauration Zum Jägerhof Christian Brücken" warb mit Gute Speisen, Bier und Liköre, bestgepflegte Weine", das Großhandelsgeschäft Orlean-Lenzen & Sohn GmbH versprach den Landwirten die höchsten Preise für Stroh, Kartoffel und sonstige Landesprodukte", und Konstantin Schatz präsentierte seine Rind- und Schweinemetzgerei mit elektrischem Betrieb".     Nicht zu kurz kommt die Namensliste der Jubiläumsgesellschaft. Der Vorstand bestand aus Präses Pfarrer Schaufenberg, Vizepräses Heinrich Schornstein, Schriftführer Johann Stelzmann, Kassierer Wilhelm Schlösser und Dirigent Franz Wenzel. Im ersten Tenor sangen Adam Könen, Josef Könen, Wilhelm Pesch, Wilhelm Schlösser, Johann Schmitz, Heinrich Schornstein, Johann Schornstein und Johann Stelzmann. Den zweiten Tenor prägten Paul Hahn, Hermann Jurk, Urban Könen, Conrad Lüpschen, Leo Pesch, Wilhelm Peters, Hubert Roesberg, Albert Schatz, Anton Schlößer, Peter Tillmann und Hermann Weyer. Johann Bausch, Johann Brüll, Winand Engels jun., Jakob Haas, Theodor Hilgers, Michael Hilgers jun., Christian Kluth, Jakob Schlüter, Wilhelm Schornstein, Winand Tillmann und Hubert Spicker verstärkten den ersten Baß. Im zweiten Baß schließlich waren folgende Sänger aktiv: Wilhelm Gummersbach, Michael Hilgers sen., Josef Kivelitz, Wilhelm Kivelitz, Konrad Comanns, Wilhelm Könen, Theodor Küpper, Bernhard Nießen, Jakob Raspel und Heinrich Schmitz.


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